12.Nov'13 - Kalaw, Aufbruch zu Fuss zum Inle-See (Trekking)7.30h, die Koffer werden zum Transfer zu den Hotels am Inlesee abgeholt, los geht´s zum Trekking, drei Tage zu Fuss zum Inle See. Es gibt so viele Touregänger, dass wir spontan unseren Plan geändert haben. Das Kloster für die zweite Übernachtung wird wegen Überfüllung durch eine Übernachtung bei einer einheimischen Familie (wie wir auch die erste Nacht verbringen werden) ersetzt. Es geht stramm los, es wird kein Spaziergang, merken wir schnell. Es wurde nahegelegt, ausreichend warme Kleidung mitzubringen, unsere Tagesrucksäcke sind klein, wir nehmen mit, was passt, und die wenige warme Kleidung die wir haben. Es geht bergauf, Kalaw liegt auf etwa 950 Meter Höh. Schon Mittags werden wir auf 1500 Meter sein. Das französische Pärchen, Freddy, Ingenieur für alternative Energien, und Celine, angehende Osteopatin, sind sehr aufgeschlossen und für uns gute Reisebegleiter. Es geht durch Reis-, Pfefferschoten-, und Chillifelder. Am Mittag halten wir in einem Pao-Dorf, um zu Mittag zu Essen. Pui war vorgegangen um das Essen vorzubereiten. Wir kehren in einem 2 stöckigem Haus ein, dessen Parterre aus Betonstein (Lager und Stall), das Obergeschoss aus Teak und Bambus (Wohnbereich, Schlafzimmer und Küche) gebaut ist. Es ist das grösste Haus im Ort, denn wir sind beim Stammesoberhaupt geladen. Dennoch wirkt es sehr bescheiden. Der Hausherr ist ein 75 Jahre alter, ganz lieber, fast zahnloser Burmese (Zwei kaum erkennbare verblieben ihm) , mit sehr hübschen Lachfalten, der uns viele Geschichten in seiner Sprache erzählt, und immer wieder über das ganze Gesicht grinst und lacht. Das Toilettenhaus im Garten ist ohne horizontalen Rücken nicht zu betreten, wir Gäste merken alle, dass die nächsten Tage mit sehr grundlegenden Problemen und deren Lösungen zu tun haben könnten. Nach dem Essen brechen wir wieder auf, wir winken uns herzlich zum Abschied zu. Welch ein rührendes Erlebnis! Durch malerische Natur, vorbei an Bauern die auf den Feldern arbeiten, oder die Ernte mit Ochsenkarren einfahren, geht es zum Dorf mit unserem Nachtlager. Dort angekommen stürzen gleich Kinder auf uns zu und wir üben Pfeifen, das macht sehr viel Spass! Eine kleiner Junge sieht Daniel an, sagt „Mingalaba“ (=Guten Tag) und pupst laut. Er freut sich und lacht. Wir lachen verwundert mit. Hier im Dorf ist wohl alles ein wenig ungezwungener. Es gibt keine Anbindung an das Stromnetz und im nu ist es Stockdunkel und bitterkalt. Wir essen in der Küche am offenen Feuer zu Abend. Pui hat sehr gutes Curry gekocht, nur der Rauch sticht in den Augen, da es keinen Kamin gibt. Eine traditionelle Küche hier hat ein im Boden eingelassenes Betonquadrat für das Feuer, keinen Abzug, der Rauch verteilt sich im Raum und zieht durch die ganzen Ritzen zwischen Dach und Wand ab. Unser Nachtlager ist für uns vier Gäste im obergeschossigen Wohn-Betzimmerr aufgebaut und besteht aus ganz dünnen chinesischen Plastikmatratzen und bunten chinesischen Plastikdecken. Es ist kalt!! Wir putzen uns die Zähne am Dorfbrunnen und träumen in Plastik! Aber der Himmel! Unglaublich!
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